Autorin: Ulli Sanou

 

Immer wieder werde ich von Trommelschüler_innen gefragt: Wie kann ich besser werden? Wie lange muss man spielen, um gut zu werden? Fragen, die hauptsächlich wieder Fragen aufwerfen, weil die Beantwortung von zu vielen Faktoren (Talent, Engagement, musikalische Vorbildung usw) abhängt. 

Der naheliegende Rat – üben, spielen, üben – ist nicht für jedermann und – frau so leicht zu befolgen (Zeitmangel, keine Lust, alleine zu spielen usw).

Relax. Es gibt ein paar wenig zeitraubende und sehr nützliche Tipps, die man leicht vergisst, obwohl wir Kursleiter_innen sie immer wieder erwähnen. Hier also nochmal geballt zum nachlesen, ausdrucken, an den Kühlschrank heften und täglich einmal dran vorbeischauen (haha): 

 

 

  • Sei dir nie zu gut, auch mal in einem niedrigeren als deinem Level zu spielen. Der Vorteil: du musst dich weniger anstrengen und kannst dafür etwas tun, was mindestens so wichtig ist wie selber spielen: ZUHÖREN. Du bekommst Zusammenhänge mit, die dir sonst vielleicht  verborgen bleiben. Schau mich an, ich bin das beste Beispiel dafür, dass die Methode funktioniert – ich spiele ständig in niedrigeren als meinem Level :-)
  • Dir wird langweilig, weil wir einen Rhythmus schon ungefähr zehn Minuten durchspielen? Es taucht ein leichtes Gefühl von Verdruss auf? Du denkst: „Jetzt wirds aber Zeit für was Neues!“ Mein Tipp: bleib dabei und warte ab, was passiert. Es kann durchaus sein, dass der gespielte Rhythmus sich plötzlich vor dir entfaltet und erblüht, dass du ihn auf einmal hörst wie nie zuvor. Ein Erlebnis, für das ein bisschen Langeweile gerne in Kauf genommen werden kann.
  • Betrachte Basisspielen nie als zweitrangig gegenüber dem Solo. Die Basis ist eminent wichtig – ohne eine gut gespielte Basis sind Solist_innen verloren. Um eine Basis gut zu spielen, musst du dich ganz auf den/die Solist_in einlassen. Du musst dich musikalisch völlig an das Solo anschmiegen. Dann wird das Basisspiel richtig interessant, dann fühlt es sich an, als würdest du das Solo selber spielen.
  • Zählst du Schläge / Beats / Wiederholungen? Zählen kann helfen, auch ich habe schon gezählt und tu es immer wieder. Aber irgendwann musst du diese Krücke loslassen – auch um den Preis, dass du aus dem Rhythmus rausfliegst – und dich auf dein Gefühl verlassen. Es ist wie schwimmen lernen: ein bisschen Mut, eine Portion Vertrauen und dann weg mit dem Schwimmreifen! Das Wasser trägt dich. So gewinnst du spielerisch(e) Freiheit. 
  • Lass dir von uns Leiter_innen helfen. Man muss das Rad nicht ständig neu erfinden. Schau rüber zu deinen Sitznachbar_innen, wenn du gerade nicht weißt, wo es langgeht. Hefte deinen Blick nicht auf deine Trommel – die ist sowieso nicht zu verfehlen :-) 
  • Freu dich über deine Noten- und Rhythmensammlung, aber werde nicht zum fanatischen Phrasensammler bzw – sammlerin. Einen einzigen Rhythmus richtig verstanden und verinnerlicht zu haben bringt dir mehr als 1000 Phrasen. 
  • Wir hatten einen bestimmten Rhythmus vor zwei Jahren schon mal? Du denkst: “Den kann ich doch. Hab ich in den letzten zwei Jahren mindestens fünf mal geübt. Können wir nicht was Neues machen?“ Warte ab: Du wirst einen neuen Rhythmus kennenlernen, weil du jetzt mehr hörst, mehr Erfahrung und eine bessere Technik hast. Nimm wieder mich als Beispiel: jedesmal, wenn ich einen Rhythmus zum wiederholten Mal unterrichte, lerne ich dazu, höre ich plötzlich etwas, was mir das letzte Mal noch verborgen war.
  • Solltest du die Gelegenheit bekommen, mit Leuten spielen zu können, die besser sind als du – ergreife sie. Übernimm – notfalls stundenlang – eine einfache Basisfunktion, genieße und hör zu.
  • Und als letztes der einzige Tipp, der ein klein wenig Aktivität außerhalb der Trommeleinheiten erfordert: Erlaube dir hin und wieder die Erfahrung, in eine Unterrichtseinheit vorbereitet zu kommen. Erinnere dich, was in der letzten Einheit los war, schau mal in das von uns bereitgestellte Video rein – du wirst sehen, das wirkt sich außerordentlich positiv aus.

Der Weg zur Meisterschaft ist somit geebnet :-)

 


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