Das Modul ist das Herzstück der Ausbildung dj.e.m.be© und steht zugleich für das gleichnamige Zertifikat. Das Modul kole repräsentiert den rhythmischen, musikalischen und spieltechnischen Ausbildungsteil.
Dauer: abhängig vom persönlichen Lernfortschritt, +/- zwei bis drei Jahre
Das Modul steht für den künstlerischen Teil der Ausbildung dj.e.m.be© und kann erst nach erfolgreichem Abschluss des Moduls kole besucht werden. Intensive Arrangementarbeit und Ensemblespiel, aber auch Bühnenpräsenz und der Blick hinter die Kulisse einer Showband stehen im Vordergrund.
Das Modul widmet sich dem Fusionsstil Bamakos und den Regionalstilen der verschiedenen ethnischen Gruppen im südlichen Mali (Maninka/Malinké, Wasulunka, Khasonka usw.), wo das sagenumwobene mittelalterliche Reich Mali (13. – 16. Jhdt.) sein Zentrum hatte. Davon leitet sich die Namensgebung der Ethnie Malinke ab, die mit der Bechertrommel Djembe untrennbar verbunden ist. Typische Ensemblebesetzungen bestehen aus ein bis zwei Djemben (1. Stimme phrasierend, 2. Stimme begleitend) und ein bis zwei Zylindertrommeln – der nichtvariierenden, begleitenden Konkonin und der stückedefinierenden, hooklineformenden Dundun. Das große und zugleich großartige rhythmische Spektrum ist mit Stücken zur landwirtschaftlichen Arbeit, für Geistheilungsrituale, für Initiationen und Handwerksgruppen-Identifikation, aber auch für die pure Freude an gutem Entertainment assoziiert. Darüber hinaus ist es im allgemeinen und speziellen Festmusikkontext ein unentbehrlicher und integrativer Aspekt der ausgeprägt rhythmischen Musikkultur.
Das Modul widmet sich dem Regionalstil der von Malinke bewohnten Gegenden Hamana und Gberedu im nordöstlichen Guinea. Die typische Ensemblebesetzung ist ein Quintett, bestehend aus zwei Djemben (1. Stimme phrasierend, 2. Stimme begleitend) und drei rinderfellbespannten Basstrommeln – der nichtvariierenden, begleitenden Kenkeni, der stückedefinierenden, hooklineformenden Sangban und der tiefklingenden Dundunba. Zu jeder Basstrommel (Kenkeni optional) wird eine timelineerzeugende Glocke gespielt. Die weltberühmten, und zugleich hochkomplexen Stücke aus dem Dundunbarepertoire haben für den Staat Guinea repräsentativen Status mit hohem Identifikationsfaktor.
Auch improvisierte Musik bewegt sich innerhalb eines Rahmens, gegebenenfalls in einem spontan selbst erschaffenen. Das Modul widmet sich jenen Techniken, die einen unbefangenen Einstieg in eine Improvisationssituation ermöglichen und zu einem kreativen Umgang mit verschiedenen Percussioninstrumenten, insbesondere aber den Djembe-Ensembleinstrumenten, befähigen. Bei innovativen Improvisationsspielen in Drumcircles werden nicht nur die Grenzen der Rhythmusimprovisation ausgelotet, sondern auch die Kompetenzen vermittelt, die diesen kreativen Prozess erst ermöglichen.
In der Festkultur der westafrikanischen Malinke ist die Djembe ohne Tanz nicht denkbar. Die Aufgabe des Spielers der 1. Djembe ist es, die Schritte der Tänzerinnen und Tänzer musikalisch zu unterstützen. Dem in einem kulturellen Kontext stehenden Tanz mit ununterbrochenem Fokus auf die jeweilige Tänzerin musikalisch folgen zu können, die Tanzschritte auf der Djembe mit den passenden Phrasen unterstreichen zu lernen und den Umgang mit Tempoanpassungen zu trainieren, sind die Kernthemen dieses Moduls.
Der weitgefächerte Begriff Sound bezeichnet sowohl den Klang als auch den Ton, den Laut, das Geräusch, und die Klangfarbe einer Schallquelle. Der Ton eines Musikinstrumentes setzt sich aus mehreren Partialtönen, der so genannten Obertonreihe, zusammen. Ist diese unharmonisch, hören wir eine Klangfarbe. Die Djembe ist ein Klangfarbenmelodieinstrument mit einem umfangreichen Soundspektrum. Anhand wunderschöner Rhythmen wird die Perfektionierung der eigenen Spieltechnik unter die Lupe genommen. Je besser die Djembespieltechnik beherrscht wird, um so differenziertere Sounds können dieser anspruchsvollen Trommel entlockt werden. Ziel des Moduls ist kein geringeres als das Geheimnis zu lüften, wie der Djembe die schönsten Sounds zu entlocken sind.
Djembemontage + Instrumentenkunde
Djembekessel, Felle, Ringe, Seile, Werkzeuge und insbesondere das unverzichtbare Know How in Form spezifischer Tricks und Techniken stehen in diesem Modul zur Verfügung, um die einzelnen Komponenten zu einem gelungenen, und somit hochwertigen Musikinstrument zusammenfügen zu können. Theoriegestützte Ausflüge in die Organologie und die Akustik ergänzen den tiefen Einblick in die Funktionsweise einer Trommel, im Speziellen einer Djembe.
Verschiedene Varianten sind möglich:
- Montage einer Djembe + Kauf
- Reparatur der eigenen Djembe
- Montage einer Djembe ohne Kauf
Levelgerechte Vermittlung der Inhalte, spezielle Tricks und rhythmische Spiele, der runde Aufbau einer Unterrichtseinheit und eines fortlaufenden Kurses in struktureller und didaktischer Hinsicht, die Gestaltung einer Einheit mit verschiedenen Levels und Vermittlung djembeorientierter Notation stehen im Zentrum dieses Moduls.
Djembespezifische Musikethnologie 1 + 2
Das Modul behandelt in zwei Einheiten (je ein Wochenende) die geschichtlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhänge von Djembe-Musik. Im Zentrum stehen Vorträge des Referenten, die allerdings mit Fotos, Musik- und Filmbeispielen sehr reich untermalt und stets offen für Fragen und Diskussionen sind.
Djembespezifische Musikethnologie I
Der erste Teil des Seminars behandelt drei Themen. Am Anfang steht eine Einführung in die Geschichte Afrikas, mit Schwerpunkt auf Westafrika und besonders die Gesellschaften im heutigen Mali und Guinea, die die Djembe hervorgebracht haben. Dann wird ein Überblick gegeben über die Musikformen, die neben der Djembe-Musik in diesen Gesellschaften von Bedeutung sind. Schließlich hinterfragen wir, welche Vorstellungen in Europa mit afrikanischer Musik verbunden sind.
Djembespezifische Musikethnologie II
Der zweite Teil des Seminars befasst sich mit fünf Themen. Zunächst wird die Bauweise der Djembe beschrieben, die sich während der letzten Jahrzehnte einschneidend gewandelt hat. Dann geht es um die Charakteristika von Tanzfesten als dem hauptsächlichen Aufführungsrahmen von Djembe-Musik in Westafrika. Weiters wird die erstaunliche regional-stilistische Vielfalt innerhalb des traditionellen Verbreitungsgebiets von Djembe-Musik gezeigt. Zuletzt werden zwei moderne Entwicklungen erörtert, die wichtige Voraussetzungen für die Verbreitung der Djembe-Musik in Europa bildeten: die Integration der Djembe-Musik in die bühneninszenierte Folklore Westafrikas, das sogennante „Afrikanische Ballett“, und in die professionell ausgeübte Unterhaltungskultur westafrikanischer Großstädte.
Djembespezifische Musiktheorie
Im ersten Teil des Moduls werden zunächst grundlegende Begriffe erörtert, die zur musikstrukturellen Beschreibung von westafrikanischen Percussion-Ensemble-Rhythmen unabkömmlich sind. Dazu zählen allgemeine Begriffe, wie etwa „Rhythmus“, „Metrum“, „Beat“ oder „Pulsation“, aber auch spezielle, wie „Swing-Feel“, „Timeline“ oder „Phrasierung“. Der zweite Teil des Moduls entwirft Grundzüge der Musiklehre von Djembe-Musik. Wir untersuchen Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Djembe-Stücken und lernen die Einteilung des traditionellen Repertoires in drei „Familien“ von nah verwandten Stücken zu verstehen.
Das praxisnahe Modul besteht im Wesentlichen aus der Assistenz eines kompletten Kurses wahlweise in Level 1, 2 oder 3 in Absprache und enger Koordination mit der Ausbildungsleitung.
Dauer: zehn Kursabende á 90 Minuten
1. Musikalische Präsentation eines traditionellen Djembestücks mit einer Besetzung eigener Wahl
2. Konzeption, Gestaltung und Umsetzung einer Unterrichtseinheit von 90 Minuten
3. Verfassen einer schriftlichen Arbeit zu einem Thema rund um Djembe/Trommeln/Rhythmus
nach eigener Wahl. Umfang: mind. zwei A4-Seiten
Dieses Modul kann erst nach Abschluss aller anderen Module absolviert werden.
Im Anschluss erfolgt die Ausstellung des Diploms dj.e.m.be©.